„Perlenfund“
In schwierigen Zeiten erscheint alles grau. Die Lebensfreude fehlt und irgendwie geht so ziemlich alles schief oder macht so gar keinen Sinn. Das Licht am Ende des Tunnels scheint unendlich weit weg. Bei manchen mag sich da auch ein Gefühl der Gottesferne einstellen. Ich kenne diese Zeiten des Lebens nur allzugut. Ich habe mich dann durch den Tag gequält. Und wenn es gar nicht mehr ging, habe ich den Kopf auf meine Hände gestürzt und einfach losgeheult. Das hat zwar die Situation nicht geändert, aber dennoch fühlte ich mich danach erleichtert. Dann konnte auch mein Optimismus wieder an die Oberfläche kriechen. Dann habe ich mir gedacht, dass ja nicht alles sooo schlecht war am Tag und mich auf die Suche nach der Perle des Tages war. Solch ein Perlenfund war dann manchmal ein Lächeln eines anderen, ein nettes Wort, ein Besuch im Buchladen meiner Freundin Irun und ein Tässchen Espresso... Manchmal musste ich in der Erinnerung des Tages etwas kramen, aber fast immer ließ sich mindestens eine Perle finden. Der Gedanke daran hat mich dann in der Regel wieder etwas lächeln lassen.
Ich weiß, dass es manchen in diesen Tagen nicht gut geht. So manche Last drückt nieder. Auch wenn die Lage aussichtslos scheint, will ich Mut machen, sich auf „Perlensuche“ zu begeben. Jede Perle, die sich finden lässt, ist ein Lichtstrahl in schwierigen Tagen und schenkt ein Stückchen Hoffnung.